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SOZIALWISSENSCHAFTEN


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Soziologie der Krise(n): Annäherungen an einen umstrittenen Begriff

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Beschreibung

Krisen sind allgegenwärtig. Die Energiekrise, die Finanzkrise, die Krise der Europäischen Union oder die sogenannte Flüchtlingskrise sorgten in den letzten Jahren für Schlagzeilen. Neben diesen Makrophänomenen werden auch auf der Meso- und Mikroebene Krisen diagnostiziert, wenn beispielweise von Krisen in politischen Parteien, in Betrieben oder von biografischen Krisen die Rede ist. Die Krisensemantik wird in den unterschiedlichsten Kontexten verwendet. Dabei dient der Krisenbegriff nicht nur im öffentlichen Diskurs, sondern auch in den Sozialwissenschaften als Ausweis der Relevanz eines Themas. Der inflationären Verwendung des Krisenbegriffs steht jedoch eine Unterbelichtung seines theoretischen Gehalts gegenüber. Der Begriff wird konzeptionell häufig nicht gefüllt, er bleibt bloßer Aufhänger, ein „buzzword“ ohne analytische Trennschärfe.
Ziel des Seminars ist es, den soziologischen Krisenbegriff theoretisch auszuleuchten und seine vielfältigen Bedeutungen einer vergleichenden und systematisierenden Betrachtung zu unterziehen. Im ersten Teil des Seminars werden hierfür unterschiedliche konzeptionelle Auseinandersetzungen mit dem Krisenbegriff herangezogen und nach ihrer analytischen Schärfe befragt. Der anschließenden Frage, wie der Krisenbegriff empirisch sinnvoll nutzbar gemacht werden kann, wird im zweiten Teil des Seminars nachgegangen und mit der Finanzkrise, der ökologischen Krise und der Krise der Reproduktion exemplarisch drei zeitgenössische Krisendiagnosen untersucht. Zum Abschluss soll die Stellung und der Beitrag der Soziologie als „Krisenwissenschaft“ kritisch reflektiert werden.

Weitere Angaben

Ort: 04/113
Zeiten: Do. 12:00 - 14:00 (wöchentlich)
Erster Termin: Donnerstag, 26.10.2017 12:00 - 14:00, Ort: 04/113
Veranstaltungsart: Seminar (Offizielle Lehrveranstaltungen)

Studienbereiche

  • Sozialwissenschaften > Master Soziologie
  • Sozialwissenschaften > Master Politikwissenschaft

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